„Zurück ins Leben“ – das Buch von Renate Vollmer ist ein ganz besonderes und berührendes Mutmachbuch. Ein Buch, was ich kaum aus der Hand legen konnte und das mir wie ein lieber Freund geworden ist, der mir hilft in schwierigen Zeiten an mich zu glauben.
An einem schönen Frühlingstag im Jahr 2014 geschieht das für Renate Unfassbare: Ihr Mann erleidet eine schwere Hirnblutung und verstirbt sechs Wochen später.
Für Renate bricht die Welt zusammen nach diesem schwersten Verlust ihres Lebens und es beginnt ein tiefgehender Prozess der Trauerbewältigung und der inneren Heilung.
24 glückliche Jahre
24 glückliche Jahre war Renate mit ihrer großen Liebe – dem bekannten Heilpraktiker und Autor Joachim Bernd Vollmer – zusammen. Gemeinsam waren sie als Therapeuten in einer Praxis tätig und Renate unterstützte ihren Mann auch bei der Arbeit an seinen Büchern ( unter anderem „Die heilsame Leber- und Gallenreinigung: Basis Ihrer Gesundheit“, „Gesunder Darm: gesundes Leben“, „Neurodermitis natürlich heilen“, „Der Darm-IQ: Wie das Bauchhirn unser körperliches und seelisches Wohlbefinden steuert“)
Jochen (wie Renate ihn liebevoll nennt) war für sie der Fels in der Brandung. Als sie ihm das erste Mal begegnete, funkte es sofort zwischen Beiden und schon knapp drei Monate später wurde die Hochzeit gefeiert.
Später verlagerten sie ihren Lebensmittelpunkt auf die Kanarischen Inseln, wo sie auf ihrer Finca und mit vielen Tieren glücklich lebten.
Aufgeben ist keine Option
Nun ist Jochen tot und Renate zieht es den Boden unter den Füßen weg. Mehr als einmal wollen Herz und Seele ihrem geliebten Mann unbewusst folgen. Doch Aufgeben ist für Renate keine Option.
Sie stellt sich allen Gefühlen bis in die tiefsten Tiefen und geht durch den Schmerz hindurch. In einer Art Tagebuch nimmt uns Renate mit auf ihren Heilungsweg, berührend, lebendig, authentisch und manchmal mit einem humorvollen Augenzwinkern.
Hilfreich sind ihr neben Freunden und Familie vor allem ihre Tiere. Zudem verfügt Renate über einen unbändigen Lebenswillen und ihr Humor hilft ihr vieles zu meistern. So erzählt sie zwischendurch sehr herzerwärmende Geschichten von ihren Tieren.
Tarajal (Tamariske)
Das Buch beginnt mit einer Beschreibung des Tarajal – einem Baum/Strauch der auf den Kanaren heimisch ist und dessen tiefe Wurzeln ihm helfen, sich wechselnden und schwierigen Lebensbedingungen anzupassen. Renate hat offensichtlich solche starken Wurzeln.
Zusätzlich ist sie hochsensibel (wie ca. 15 – 20 % der Menschheit), das heißt sie riecht, schmeckt, hört, sieht und fühlt alles intensiver. Dadurch kann eine Reizüberflutung schneller eintreten und sich auch sehr stark körperlich äußeren.
Renate schreibt dazu:
„Hochsensibilität hat aber nichts mit der Fähigkeit mit Krisensituationen umzugehen, sie zu bewältigen und daraus zu lernen zu tun. Das ist eher die sogenannte Resilienz. Diese hängt viel mehr mit einer Lebenshaltung wie „annehmen, akzeptieren und das Beste daraus machen“ und auch dem Humorvollen Denken zusammen. Ich bin hochsensibel und resilient.“
Abschiedsfest
Am 3. Oktober 2014 gestaltet Renate mit Freunden ein Abschiedsfest für ihren Jochen beim Italiener, wo sie so gerne mit ihrem Mann zusammen war. Es war ein „fröhliches“ Fest, bei dem neben der Trauer vor allem auch der schönen Momente gedacht wurde und auch Freude nicht fehlen durfte, um gemeinsam Tschüss zu sagen. So hätte es sich Jochen sicher gewünscht.
Neue Herausforderungen
Renates Heilungsweg verläuft nicht linear. Da gilt es immer wieder Rückschläge zu verkraften, wie zum Beispiel körperliche Einschränkungen und der Kampf mit der Krankenversicherung.
Doch Renate gibt nicht auf und findet ein zweites Mal die große Liebe – Eric. Fast verliert sie ihn durch Krankheit wieder und erkrankt selber sehr schwer. Nach einer gerissenen Aorta zeigt sich bei Renate eine Querschnittslähmung. Aufgeben? Kam für sie nicht in Betracht. Mit eisernen Willen und der Unterstützung ihres Mannes und einer Physiotherapeutin schafft sie es, wieder laufen zu lernen, wenn auch mit Einschränkungen.
In ihrem Buch schreibt Renate:
„Das Leben ist ein faszinierendes Geschenk und dieses außergewöhnliche und besondere Geschenk wissen wir beide ganz besonders zu schätzen…
Kommt mal ein schwerer Schicksalsschlag in euer Leben, wehrt euch nicht mit aller Kraft dagegen, sondern versucht ihn anzunehmen, akzeptiert ihn, seid ruhig auch traurig, sauer oder deprimiert, geht bewusst auf die Gefühle zu, sie ändern sich mit der Zeit wieder und dann versucht das Beste aus jeder Herausforderung zu machen, dafür braucht ihr dann die Kraft…
Wenn man mich fragt: „Wie hast Du das alles geschafft“, kann ich nur antworten: „Ich wollte es.“
Danke liebe Renate für Dein authentisches, berührendes und mutmachendes Buch.
Ich möchte abschließen mit einem Gedicht von Elli Michler, welches Renate in ihrem Buch teilt:
Wenn keiner mehr an Wunder glaubt,
dann wird‘s auch keins mehr geben.
Denn wer der Hoffnung sich beraubt,
dem fehlt das Licht zum Leben.
Wenn keiner mehr darauf vertraut,
dass Wunder noch geschehen,
wie soll der Mensch in seiner Haut
sein Leiden überstehen?
Wenn keiner mehr an Wunder glaubt,
musst du‘s allein riskieren:
Im Baum des Lebens, grün belaubt,
sind täglich Wunder aufzuspüren.
(Elli Michler 1923, deutsche Lyrikerin)
24.10.2023
Wie ich soeben erfahren habe, hat Renate vorletzte Nacht diese Erde verlassen. Sie fehlt so sehr. Mein tiefes Mitgefühl gilt ihrem Mann Eric.
Liebe Sabine,
hab Dank für die Vorstellung dieses inspirierenden und Mut machenden Buches von Renate Vollmer. Besonders berührt hat mich das Gedicht der Lyrikerin Elli Michler. Wunderschön!
Nochmals Dank!
Kirsten
Liebe Kirsten,
ich freue mich sehr, dass Dich das Buch von Renate inspiriert.
Die Zeilen von Elli Michler haben mich auch sehr berührt und ich denke, dass Renate sie lebt.
Herzliche Grüße
Sabine
lieben Dank Sabine,
für dein teilen dieses Buches ,das wundervolle Gedicht und dein SEIN
herzlichen Gruß
Elke
Liebe Elke,
ich Danke Dir für Deine/unsere Freundschaft und Dein SEIN.
Herzensgrüße zu Dir
Sabine