„Es gibt immer die andere Tür.“ – diesen Satz hatte unsere Ausbildungsleiterin Daniela uns gleich zu Beginn mit auf den Weg gegeben.
In den letzten Wochen wurde ich immer wieder mit Situationen konfrontiert, wo ich nach dieser anderen Tür gesucht habe.
Ich habe nicht immer Einfluss darauf, was mir im Leben passiert. Doch ich kann mir überlegen wie ich mit einem Ereignis umgehe, wie ich es interpretiere und wie ich von meiner Wahlmöglichkeit Gebrauch mache.
Mit anderen Worten: Es liegt in meiner Verantwortung, welche Tür ich wähle.
So kann ich zum Beispiel verzweifeln und den Verlust meines Arbeitsplatzes bedauern.
Ich kann aber auch die andere Tür wählen und schauen, welche Chancen sich jetzt für mich ergeben. Vielleicht traue ich mich jetzt, mich selbständig zu machen oder ich erkenne, welche Träume ich gerne verwirklichen möchte.
Es gibt den schönen Satz:
„Wer will, findet Wege, wer nicht will Gründe.“
Eigenverantwortung ist wichtig, um selbstbestimmt zu leben.
So kann ich mich fragen, was ich im Rahmen meiner Möglichkeiten tun kann.
Sehe ich mich als Spielball (Opfer) oder als ein Teil des Systems und erkenne, dass mein Tun Auswirkungen hat?
Ich habe immer die Wahl:
Richte ich meinen Fokus auf das Problem oder auf die Lösung?
Schmeiße ich das Handtuch in die Ecke oder wische ich mir damit den Schweiß von der Stirn?
Tritt ein Problem auf, kann ich mir daher folgende Fragen stellen:
- Welche guten Seiten hat das Problem?
- Was ist noch nicht perfekt?
- Was kann ich tun, um die Problemlösung zu erreichen, die ich mir wünsche?
- Was bin ich bereit aufzugeben, um die Problemlösung zu erreichen, die ich mir wünsche?
- Wie kann ich erreichen, dass die Problemlösung für mich möglichst angenehm und freundlich wird?
Ich habe immer die Wahl, mich für die eine oder die andere Sichtweise zu entscheiden.
Hier passt auch wunderbar die Geschichte über zwei mangelhafte Ziegelsteine:
>>Ein Mönch hatte die Aufgabe in seinem Kloster eine Mauer zu bauen. Da er noch nie zuvor gemauert hatte, gab er sich die größte Mühe alle 1000 Steine die dafür nötig waren gerade und gleichmäßig aufeinanderzusetzen und einzupassen.
Als die Mauer schließlich fertig war, trat er voller Stolz einen Schritt zurück, um sein Werk zu begutachten. Da sah er – das durfte doch nicht wahr sein – dass zwei Steine schief in der Mauer saßen. Ein grauenhafter Anblick!
Eines Tages, als Besucher des Klosters im Garten umherwanderten, fiel der Blick eines Gastes auf das Mauerwerk. „Das ist aber eine schöne Mauer! „, bemerkte er.
„Mein Herr“, erwiderte der Mönch überrascht, „haben sie einen Sehfehler? Fallen Ihnen denn nicht die beiden schiefen Mauersteine auf?“
Die nächsten Worte des Gastes veränderten die Einstellung des Mönches zu seiner Mauer, zu sich selbst und zu vielen anderen Aspekten des Lebens grundlegend. „Ja“, sagte der Gast, “ ich sehe die beiden mangelhaften Backsteine, aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine.“
Der Mönch war überwältigt.
Zum ersten Mal sah er neben den beiden mangelhaft eingesetzten Mauersteinen auch die vielen anderen Steine. Sie alle waren perfekt eingesetzt.
Bisher hatte sich der Mönche nur auf seine Fehler konzentriert und war allem anderen gegenüber blind gewesen.<<
Buddhistische Geschichte
Welche Tür wählst Du?
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Die zweite Tür würde ich wählen liebe Sabine ? <3
Liebe Erika,
doch wenn die zweite Tür versperrt ist, dann schaue ich ob ich nicht auch mit der ersten Tür etwas anfangen kann und welche Chancen sich für mich dahinter verbergen.
Herzliche Grüße,
Sabine
Hallo liebe Sabine,
nicht nur das Bild ist einfach traumhaft, sondern natürlich auch der Artikel. Und welch ein wundersamer „Zufall“ – genau gestern habe ich mir das Buch „Die Kuh, die weinte“ ausgeliehen und dort stand genau die Geschichte mit der Mauer drin. Momentan habe ich sowieso manchmal wirklich das Gefühl, Du schreibst Deine Artikel nur für mich ? ….. DANKE!
Liebe Ute,
das Bild stammt diesmal ausnahmsweise nicht von mir.
Ich wollte eins mit zwei Türen und da bin ich bei Pixabay fündig geworden. Das Foto hat mir so gut gefallen, dass ich es als Titelbild verwendet habe.
Wenn Dir mein Artikel weiterhilft, dann freue ich mich.
Und ich drücke Dir ganz, ganz fest die Daumen.
Herzliche Grüße,
Sabine
Liebe Sabine,
auch mir gefällt die Geschichte mit der Mauer gut. Die kann ich beherzigen sowohl beim Blick auf mich selbst als auch beim Blick auf die Welt und mein Umfeld.
Noch ein Gedanke: Vielleicht sollte man – abgesehen davon, dass man den Blick mehr auf das lenkt, was gelungen ist – auch mit „schiefen Steinen“ für sich genommen nicht so kritisch sein. Es ist nicht nur so, dass die geraden Steine viel mehr sind und deshalb mehr ins Gewicht fallen. Die schiefen Steine haben ihren eigenen Charme. Wenn alles total perfekt und geradlinig ist, fehlt die Persönlichkeit…
Liebe Gudrun,
vielen, lieben Dank für das Teilen Deiner Gedanken.
Ich bin da ganz bei Dir. Unsere „schiefen Steine“ sind auch ein liebenswerter Teil von uns, den wir nicht ablehnen sollten.
Gerade das macht Lebendigkeit aus.
Herzliche Grüße,
Sabine
Ich weiß es nicht, wirklich.
Die erste Tür ist vertraut. Die zweite Tür was Fremdes.
Liebe Susanne,
das Neue kann manchmal Angst machen, weil ich noch nicht weiß, was da auf mich zukommt. Oft hindern mich Glaubenssätze daran, offen dafür zu sein. Doch wenn ich mich nur im Rahmen des Bekannten/Vertrauten bewege, schränke ich mich ein. Wachstum findet außerhalb der Komfortzone statt.
Leben ist Veränderung – permanent. Ich will nicht behaupten, dass es mir immer leicht fällt. Mir hilft es dann, nach dem „Geschenk“ zu suchen. Oft kann ich es nicht gleich erkennen.
Und mir hilft es auch, in Zeiten der Veränderung gut für mich zu sorgen, mir selbst eine liebevolle Freundin zu sein.
Fühl Dich ganz lieb umarmt.
Herzensgrüße zu Dir,
Sabine