Ich hätte gerne Geduld – aber flott

Okt 17, 2018 | Alltagsreflexionen | 5 Kommentare

Gerade war ich im Zick-Zack durch das Wohnzimmer gesprungen. Warum konnte es nicht auch einmal schnell und leicht gehen?
Alle reden davon, wie sich Leichtigkeit einstellt, wenn ich nur der Freude folge.
Oh, was wissen die schon wie es sich anfühlt, stundenlang an einer Sache zu arbeiten und keinen Schritt voranzukommen.
Ich hätte gerne Geduld – aber flott!

Schon immer habe ich Thomas A. Edison bewundert, der die Auffassung vertrat:

„Ich bin nicht gescheitert, ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.“

Wunderbar – diese Weisheit und diese Geduld.

Da ist es schon wieder, dieses Wort mit G und plötzlich fällt mir auch der Satz ein, den ich vor langer Zeit einmal gelesen habe: „Als Gott die Geduld verteilt hat, stand ich gerade hupend im Stau.“
Der Schreiberling muss mich irgendwie gekannt haben.

 

Ein kleines Beispiel gefällig?

In der vergangenen Woche wollte ich bei meiner Webseite ein Plugin richtig einstellen und einen Button für den Newsletter auf meiner Webseite einbinden. Doch es klappte und klappte nicht, so dass ich wütend meinen Monitor anschrie und glaubte im falschen Film zu sein…
„…Wie – ich soll den TXT-Eintrag im DNS hinterlegen? DNS? Seit wann hat meine Webseite eine DNS?…“
Drei Stunden später: „Das Javasript-Snippet muss innerhalb des body-Tags eingebunden werden…“
AHA…..also mein Body konnte ja wohl nicht gemeint sein …

Mein Tisch musste so manches aushalten und manchmal hätte ich am liebsten hinein gebissen, weil ich keinen Schritt weiterkam.
In meinem Kopf tauchte wieder das G-Wort auf und der Satz: „Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.“
Das mag ja sein, doch ist Geduld gerade nicht mein zweiter Vorname!
Das rief meinen inneren Kritiker auf den Plan: „Du siehst doch, dass Du mit Ungeduld nicht weiterkommst.“

 

Nun reichte es mir vollends und ich fragte Google, was Geduld eigentlich bedeutet.

Als erstes fand ich dazu das Experiment mit dem Marshmallow-Test – darauf gehe ich hier nicht näher ein, da es den meisten bekannt sein dürfte.

Auf Wikipedia fand ich folgendes:

„Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt.“

Dazu passt auch das wunderbare Zitat von Andreas Tenzer:

„Geduld ist das Vertrauen, dass alles kommt, wenn die Zeit dafür reif ist.“

Und nein – das ist nicht der Slogan der Deutschen Bahn.

Und noch ein schöner Spruch – diesmal aus Japan:

„Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden.“

Kein Mensch ist nur geduldig oder ungeduldig – auch ich nicht. Es gibt sehr viele Bereiche, wo ich durchaus geduldig sein kann – vor allem im Umgang mit meinen Mitmenschen.

„Ich bat Gott um Geduld, und er schenkte mir sechs Kinder.“
Arno Backhaus

Was hat mir nun geholfen, aus dieser Ungeduldsspirale auszusteigen:

Wenn ich nicht weiterkam, habe ich kurze Pausen eingelegt: ein Spaziergang an der frischen Luft, einige Minuten Wippen auf dem Minitrampolin, verschiedene Klopftechniken, Wasser trinken, Einatmen-Ausatmen-Loslassen, Klangschalen anschlagen….
Danach ging manches leichter von der Hand.

Manchmal tanze ich auch einfach durch die Stube oder singe ein Lied.
Sehr hilfreich ist für mich das Lachen. Wenn ich es gerade nicht über mich selber kann, dann suche ich auf Youtube nach Lustigem und werde sehr schnell fündig.
Lachen macht den Kopf frei für kreative Lösungen.

Ach ja, am Ende des Tages konnte ich mir stolz und dankbar auf die Schulter klopfen und hatte wieder einmal ganz viel gelernt.

Was fällt Dir zum Thema Geduld ein?

Foto: geralt pixabay

 

 

 

5 Kommentare

  1. Liebe Sabine,
    wenn i Geduld brauch dann geh i auf mein Hexengrund und tu da a bisserl was. Oder a Stückerl weiter, in den Wald, dann geht’s wieder.
    Herzlichst, Erika ❤
    Ps.: z.Z. hab ich ganz viel Geduld, oder i wart ganz geduldig darauf dass mir zwoa mein 65ger nachholen, weilst nit hast kommen können. ❤

    Antworten
    • Liebe Erika,
      oh ja – Du hast Dir den goldenen Geduldsorden verdient.
      Doch wir finden uns schon noch zusammen.
      Dein Hexengrund als Mittel gegen Ungeduld – das kann ich mir sehr gut vorstellen.
      Ganz herzliche Grüße,
      Sabine

      Antworten
  2. Liebe Sabine,
    das mit dem Lachen ist ein guter Hinweis – ob über sich selbst oder über irgend etwas Lustiges.
    Denn wenn etwas nicht so klappt wie gewünscht oder wenn sich Schwierigkeiten auftun, rutscht man leicht in eine Verbissenheit. Mir passiert das immer wieder. Aber das bringt mich gar nicht weiter, zieht mich eher noch mehr runter.
    Also ein Stückchen auf Distanz gehen und lachen – das will ich auch wieder öfter beherzigen.

    Antworten
    • Liebe Gudrun,
      vielen Dank für Deine Rückmeldung.
      Mir hat lachen wirklich gut geholfen, denn die Verbissenheit gerade bei technischen Problemen kenne ich nur zu gut.
      Ganz herzliche grüße zu Dir,
      Sabine

      Antworten
  3. Sabine ❤❤

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schön dass Du hier bist

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es für ein wahrhaftiges Leben voller magischer Momente nie zu spät ist. Du findest hier viele Anregungen und Interviews mit Menschen, die in der Lebensmitte und auch jenseits davon ihr Leben verändert haben und ihre Träume verwirklichen.

Anmeldung für den Newsletter

Hier hast Du die Möglichkeit, weitere Mut-Impulse für Deinen Weg zu erhalten, indem Du auf den orangen Link klickst. Du kannst Dich jederzeit über einen Link in der Email abmelden.