Neue Wege mit den Lebenskarten: Barbara Völkner

Jul 22, 2016 | Lebenswege | 4 Kommentare

Bei der Recherche für einen Blogartikel bin ich auf die Lebenskarten von Barbara Völkner gestoßen. Besonders eine Karte hatte es mir angetan:

„Wenn ich Altes loslasse, öffnen sich neue Türen“ .

Die Karte zog mich magisch an – hatte ich doch kurz zuvor einen Artikel über das Geschenk des Loslassens geschrieben. Anfang diesen Jahres kam dann noch der Titel Neuland – wenn Türen sich öffnen dazu.

Neugierig geworden, versuchte ich mehr über die Karten und ihre Gestalterin zu erfahren. So fand ich den Blog von Barbara Völkner http://www.lebenskarten.de/ .
Dort las ich, dass die Idee zu den Karten während ihres eigenen therapeutischen Prozesses entstanden ist. Ihr wurde bewusst, dass sie mit ihrer Art zu denken und den daraus resultierenden negativen Glaubenssätzen massiv ihre Lebensqualität beeinträchtigte. Indem Barbara Völkner erkannte, dass sie litt, wenn sie ihre negativen Gedanken glaubte, begann sie neue Einsichten dagegen zu setzen.
Am Anfang machte sie es nur gedanklich, später schrieb sie diese Sätze auf Karteikarten auf.
Anregungen erhielt sie dazu auch von Frau Prof. Dr. Reddemann (bis 2003 Leiterin der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik in Bielefeld ), an deren Therapiegruppe sie teilnahm. Viele dieser Sätze entstanden in dieser Gruppe.

Barbara Völkner spürte, wie die Beschäftigung mit den Karten nach und nach ihre Stimmung aufhellte. Zusätzlich begann sie die Karten grafisch zu gestalten. Im Laufe zweier Jahre entstanden so viele schöne und liebevoll gestaltete Karten.
In der Klinik erhielt sie so viel positives Feedback, so dass sie die ersten Karten kopierte und in ihrer Gruppe verschenkte. Durch diese Resonanz bestärkt fasste sie den Mut, die Öffentlichkeit an ihren Karten teilhaben zu lassen.
Zunächst zeigten sich allerdings erst einmal Hürden in Form von Vertriebsschwierigkeiten: Weder Buchhandlungen noch andere Kliniken waren am Anfang an einem Vertrieb interessiert.
Barbara Völkners Kinder fanden jedoch einen anderen Weg: Das Internet. Auf diesem Wege war es nun möglich die Karten für alle Interessierten zugänglich zu machen.
Seit 2001 gibt es die ersten Lebenskarten (später folgten weitere), über die Barbara Völkner auf ihrer Webseite schreibt:

„Rückblickend kann ich mit Überzeugung sagen: Sie haben mich auf einen Weg geschickt, der meine verschütteten Lebenskräfte wieder freigelegt und ins Rollen gebracht haben.“

Mittlerweile sind die Lebenskarten im gesamten deutschsprachigen Raum sehr beliebt und werden von vielen Therapeuten, aber auch therapiebegleitend im privaten Bereich eingesetzt.
Durch die vielfältigen Rückmeldungen der Anwender der ersten Serie entstanden mittlerweile die Lebenskarten 2.
Das Einsatzgebiet der Karten ist sehr vielfältig: Sie können im Coaching, in der Therapie und Beratung sowie für den persönlichen Gebrauch genutzt werden.

Barbara Völkner gibt auf ihrer Webseite unter anderem folgende Anregungen:

  • als Geschenk für Angehörige
  • für den Selbsthilfekoffer
  • fürs Portemonnaie
  • für Selbsttherapie
  • zur Erinnerung
  • für Einzeltherapie
  • für Gruppenarbeit
  • zur Zielfindung
  • als Prozessbegleiter
  • als Prozessabschluss

Dazu schreibt sie über die Bereiche in der Arbeit mit den Karten:

„Es werden grundlegende Themen des Lebens angesprochen, wie z. B. Selbstachtung und Selbstfürsorge, Offenheit und Abgrenzung, Gelassenheit und Lebensfreude, Achtsamkeit und Entschlossenheit, Umgang mit dem “Inneren Kind” – Themen, die in jedem therapeutischen Prozess eine wichtige Rolle spielen und die im alltäglichen Leben leider zu wenig beachtet werden. Die Lebenskarten sollen dabei helfen, sich selbst wahrzunehmen, seine Bedürfnisse, Grenzen, aber auch Freude, Erfüllung und Glück zu spüren. Doch genau das fällt oft so schwer, besonders nach schweren Lebensereignissen. Lebenskarten ermutigen, die eigenen Ressourcen aufzuspüren und zu aktivieren.“

Wie die Neurowissenschaft inzwischen belegt, denkt das Unterbewusstsein in Bildern: Daher können die Lebenskarten von Barbara Völkner wunderbar die Arbeit mit unseren ebenfalls dort befindlichen Glaubenssätzen unterstützen. Sie ermöglichen es, einen eigenen intuitiven Zugang zu finden und geben Impulse für die eigene Lebensbetrachtung und -gestaltung.
So kann ich mir zum Beispiel jeweils eine passende Karte nehmen und mich intensiv damit beschäftigen. Ich kann sie immer bei mir tragen (zum Beispiel in der Hosentasche oder im Portemonnaie) oder an meinem Arbeitsplatz (zum Beispiel neben den Computer) hinlegen. So kann ich mich immer wieder mit meinem Ziel verbinden und daran arbeiten.

Selbst arbeitete Barbara Völkner mit den Karten zu Beginn sehr intensiv mit ihrem inneren Kind.
Eine Lieblingskarte aber hat sie nicht: Je mehr Zugang sie zu einer Karte habe, umso lieber sei sie ihr.
Wer die Lebenskarten bestellen möchte, kann das direkt über ihre Website tun:
http://www.lebenskarten.de/lk-shop .

Barbara Völkners persönlicher Ratschlag an andere Menschen ist es, sich wieder auf die eigenen Gaben und Fähigkeiten zu besinnen – auch wenn man sie schon lange nicht mehr gepflegt hat.
Auch auf Bewegung, vor allem in der Natur, legt sie Wert: Je nach Stimmung stünde bei ihr dabei ein Mal die Bewegung im Vordergrund und ein anderes Mal einfach das Genießen der Natur, der Stille und des Friedens.
Darüber hinaus ist das Gestalten der Lebenskarten nicht Barbara Völkners einziger künstlerischer Ausdruck: Neben der Musik, zu der sie schon als kleines Kind Zugang hatte, entdeckte sie in der Lebensmitte auch die Malerei wieder für sich – von der Landschafts- und Blumenaquarellmalerei hin zur Acrylmalerei auf großformatigen Leinwänden.
Das Engagement für soziale Projekte ist ihr ebenfalls ein Anliegen: So hat sie 2001 mit anderen ehemaligen Patientinnen der Bielefelder psychosomatischen Klinik den Verein Traum-Haus e.V. gegründet, um das von Prof. Dr. Luise Reddemann entwickelte Konzept der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (PITT) zu fördern : www.traumhaus-bielefeld.de .

Ich wünsche Barbara Völkner auf ihrem weiteren Lebensweg alles, alles Gute und bedanke mich für die Ermöglichung eines telefonischen Interviews.

Fotos: Barbara Völkner

 

Update 29.11.2020

„Aktuell geht es mir sehr gut. Seit April verkaufen wir wesentlich mehr Lebenskarten.Seit einem Jahr gibt es auch eine 3. Serie. Ich glaube, dass in diesen schwierigen Zeiten meine Lebenskarten vielen Menschen besonders guttun. Für das nächste Jahr plane ich auch eine spezielle Serie für Kinder.
Der Klinikförderverein, der mir als Vorsitzende über viele Jahre eine Herzensangelegenheit war, ist vor 2 Jahren aufgelöst worden.
Dies in Kürze.“

 

4 Kommentare

  1. Ich arbeite seitca 3 Jahren mit den Karten, meine Klienten u ich schätzen sie sehr, immer wieder inspirierend.

    Antworten
    • Liebe Brigitte,

      vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen.
      Ich bin sehr fasziniert von den Lebenskarten und habe gerade begonnen, sie einzusetzen. Die liebevollen Motive und Worte unterstützen wunderbar bei der Selbstfindung.
      Ein Kartenset werde ich einer lieben Freundin schenken, für die es sicher sehr hilfreich sein wird.
      Herzliche Grüße,
      Sabine

      Antworten
  2. Ich kenne die Karten schon sehr lange, mag sie sehr, hab sie auch schon verschenkt. Im Moment male ich in dem Mal-Buch sehr gerne, was neu rausgekommen ist!

    Antworten

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